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Unser Fahnenträger Adam Hofmann mit Anna Maria Scholz

Gemeinsam auf dem Weg

67. Vertriebenenwallfahrt nach Vierzehnheiligen am Sonntag, 02. September 2012

Die Wallfahrt hat im Christentum eine lange Tradition. Die Nähe Gottes spüren - das ist das Ziel vieler Gläubiger, die sich zu religiösen Stätten in aller Welt aufmachen. Jährlich begeben sich etwa 40 Millionen Christen auf eine Pilgerreise.

So viele Teilnehmer und eine so lange Tradition hat die Vertriebenenwallfahrt nach Vierzehnheiligen noch nicht. Aber immerhin heuer war es die 67. Wallfahrt der Heimatvertriebenen, Flüchtlinge und Aussiedler.

Bei herrlichem Sonnenschein zogen der Trachten und Fahnenabordnungen vieler Landsmannschaften und der Ackermanngemeinde zusammen mit den kirchlichen Fahnen und den Ministranten und Priestern feierlich in die Wallfahrtsbasilika Vierzehnheiligen ein.

Begleitet von der mächtigen Orgel mit dem Organisten, Regionalkantor Georg Hagel, Vierzehnheiligen führte diese Prozession vorbei an rund 1000 Gläubigen zum Hauptaltar. Die Teilnehmer kamen aus Ober- Unter- und Mittelfranken und auch aus Thüringen, Unter ihnen auch der ehemalige Ministerpräsident von Thüringen Dieter Althaus. Die Basilika war voll besetzt. Auch die Emporen mussten wieder geöffnet werden.

Immer wieder ist diese Wallfahrt ein emotionales Ereignis und wühlt die Menschen auf. Die Begrüßung erfolgte durch Pater Christoph und Msgr. Herbert Hautmann, Vertriebenenseelsorger der Erzdiözese Bamberg. Gerade in Anwesenheit des 47 Jahre jungen Hauptzelebranten Msgr. ThLic. Tomas Holub,  Generalsekretär der tschechischen Bischofskonferenz sollen wir gemeinsam in die Zukunft blicken und uns Mut zur Zusammenarbeit aus dem Glauben machen. „Es muss in den deutsch tschechischen Beziehungen weiter gehen und dazu möge uns der gemeinsame Glaube Kraft geben“ betonte Hautmann wörtlich.

Gesungen wurde zum festlichen Hochamt die  Majestätsmesse (Deutsches Hochamt, Hier liegt vor Deiner Majestät) von Johann Michael Haydn, dem Bruder von Joseph Haydn.

Msgr. ThLic. Tomas Holub hielt die Predigt in sehr gutem Deutsch, mit klarer Argumentation und fast akzentfrei. Angelehnt an das Markus-Evangelium zum 22. Sonntag im Jahreskreis bezog sich die Predigt auf die äußeren Verhaltensweisen der Menschen und die Einhaltung der Überlieferung. Darauf käme es aber nicht an. Nicht die äußere Anschein sondern die innere Haltung des Menschen bedeutet eine klare Haltung zu Gott und ist Aufgabe der Kirchen und der Religion. Gespielte Reinheit ist heuchlerisch, weil sie z.B. Beziehungen in der Familie, in der Gesellschaft und im Berufsleben nicht ehrlich auf-nimmt. Die Antwort Jesus im Markus-Evangelium fordert dagegen eine „Reinheit im Inneren des Menschen“.

Leider war die Predigt und auch der gesamte Festgottesdienst wieder nicht auf die besondere Problematik der anwesenden Vertriebenen ausgerichtet. Schade.

Traditionell fand um 14.00 Uhr eine sehr bewegende feierliche Marienandacht in der Basilika statt. Wenn auch nicht alle Teilnehmer an der Wallfahrt daran teilnahmen, konnte aber Monsignore Herbert Hautmann rund 600 Gläubige begrüßen. Die Ansprach hielt Studiendirektor a.D., Dipl.-Ing. Adolf Markus, der Bezirksobmann der Sudetendeutschen Landsmannschaft Oberfranken. Markus nahm die Gedanken aus dem Kirchenlied „Milde Königin gedenke“  auf und verwies auf die „Trost und Kraft-quelle“ wenn wir die Gottesmutter Maria um Beistand bitten. Vor kurzen führte Markus eine Reisegruppe in seine Heimatkirche „Mariä Himmelfahrt“ in Gewitsch, Bezirk Zwittau. Die Erinnerungen zur Taufe, Erstkommunion und Firmung und dazu das Orgel- und Trompetensolo „Ave Maria“ lösten bei vielen Teilnehmern starke Emotionen aus. Viele sudetendeutsche Vertriebene schöpften ihre Kraft auch aus den Bitten an Maria, der Gottesmutter. „Maria, die Mutter Gottes direkt anzusprechen, ist wie ein familiäres Gespräch mit der Mutter“ betonte Markus. Dies ließ die schrecklichen Kriegsjahre, den Tod naher Angehöriger, die Zeit der Enteignung, die Zwangsarbeit, die Massaker und letztendlich die Vertreibung leichter ertragen. Auch heute stehen wir vor solch schrecklichen Ereignissen. Das daraus entstehende Mitleid mit den Müttern in aller Welt fließt in unserem Glauben zusammen mit dem Bild der Gottesmutter unter dem Kreuz. In unserer materiell ausgerichteten Zeit gehen wichtige Werte verloren. Steuern wir als Christen dagegen. Wir sollten „das Wort Gottes hören, es befolgen, mutig bekennen und es an unsere Kinder und Enkel weitergeben“ schloss Markus seine Ansprache. Zum siebenundsechzigsten Mal fand nun heuer die Vertriebenenwallfahrt statt.

Die erste war am 29. September 1946 mit Bischof Maximilian Kaller aus dem Ermland ehemals Ostpreußen. Er starb 1947 einen Tag nach der 2. Vertriebenen-wallfahrt.

Nach einem Pressebericht pilgerten damals über 12 000 Flüchtlinge und Heimatvertriebene in überfüllten Sonderzügen oder zu Fuß auf weiten Wegen nach Vierzehnheiligen.

Auch der Kreis Bayreuth nahm, organisiert von der Sudetendeutschen Landsmannschaft Bayreuth, mit einem großen Bus und vielen Privat-Pkw´s an der Wallfahrt teil.

Auch ein Abstecher nach Mitwitz/Oberfranken zum Wasserschloss stand am Nachmittag noch auf dem Programm.

Manfred Kees

04.09.2012

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Ein voller Bus

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Frau Ludewig macht die Reiseführung

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Egerländer Damen- Trachtengruppe

Links Monsignore Tomas Holub, rechts Pfarrer Hautmann 

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Von links: Hildegard Schilling, Elisabeth Pfortner, mit Fahne Adam Hofmann + Anna Maria Scholz

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Hildegard Schilling, Elisabeth Pfortner, Adam Hofmann und unsere Fahne

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Die gut gefüllte Basilika

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Feierliches Hochamt

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Unsere Wallfahrer

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Die Fahne der Bayreuther Schlesier

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Unsere Bayreuther im Diözesanhaus

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Im Diözesanhaus

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In Mitwitz am Wasserschloß

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Am Wasserschloß

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Am Wasserschloß

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Begrüßung in der Kutscherstube

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Küche im Wasserschloß

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Im Konzertsaal

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Ein Pracht- und Prunkraum im Wasserschloß