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Reisebericht nach Friedeberg (Altvater) vom 20.08.—29.08.2011

von Dietfried Lux

Dietfried Lux , Vorstandsmitglied der SL Ortsgruppe Bayreuth, hat eine Reise nach Böhmen unternommen. Er freut sich, die Eindrücke seiner Reise hier präsentieren zu können.

Reiseroute Bayreuth, Weiden, Pilsen, Prag, Pardobitz, Wamberg, Senftenberg. Dann die Strasse 312 an der Polnischen Grenze entlang nach Grulich, Hannsdorf. Dann die 369 weiter nach Bad Lindewiese und dann gleich Freiwaldau (506km) wo ich die zehn Tage gewohnt habe.Ich bin gemächlich gefahren Fahrzeit mit Pause sieben Stunden. Die Fahrt von Hannsdorf nach Lindewiese. Streckenweise durchs enge Flusstal war für mich wunderschön und ich merkte, dass ich endlich in der Heimat angekommen war.
Am zweiten Tag bin ich gleich nach Friedeberg gefahren um mein Geburtsstädtchen zu erkunden. Es ist alles schön hergerichtet und sauber, mein Geburtshaus wurde aber bereits 1967 abgerissen. Ein Deutsch-Stämmiger namens Helmut Pohl, mit dem ich drei Stunden in seinem Garten saß, erzählte mir, er habe beim Abriss geholfen und brauchbares Baumaterial für seinen Neubau verwendet. Ich habe den ganzen Landkreis ausgekundschaftet ich war in Setzdorf, Sorge, Gurschdorf (hier wurde meine Mutter geboren), in Weißbach (Geburtsort meines Vaters) in Thomasdorf wo meine Großmutter und meine Ur-Großmutter herstammten.

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Ich war in  Jauernik,Weidenau,Nicklasdorf und im einzigartigen Naturschutzgebiet Hochmoor Reihwiesen. Ich habe mir Jägerndorf angesehen war in der Stadt mit dem Fahrrad unterwegs. Zuckmantel, Würbenthal und Karlsbrunn habe ich mir ebenfalls angeschaut. Mit dem PKW bin ich bis zur Schäferei gefahren dann habe ich das Fahrrad aus dem Kofferraum geholt und bin auf den Altvater rauf geradelt.

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Ich habe mir oben drei Stunden Zeit gelassen um den herrlichen Rundblick zu genießen. Zwischen Karlsbrunn und Thomasdorf oben am Sattel ist ein Gedenkkreuz errichtet worden für die vielen Opfer die bei den Todesmarsch von Jägerndorf über Thomasdorf, Freiwaldau weiter über Jauernik an die polnische Grenze getrieben wurden. Die Polen ließen die Menschen nicht ins Land und so kehrten sie wieder nach Freiwaldau zurück. Von Ramsau aus bin ich mit dem Sessellift (einmal umsteigen) rauf auf den Hochschar (1351m). Von dort aus bin ich auf den Keprnik (1423m) gewandert.
Auf dem Weg dahin habe ich abseits des Wanderweges eine Gedenktafel von Hermann Löns entdeckt.   Sie wird sehr selten von Wanderern gefunden und besucht. Bei dieser Wanderung habe ich ein sehr nettes tschechisches Ehepaar kennengelernt,die aber leider kein Deutsch konnten. Sie haben dann oben auf dem Keprnik, auf dem wir Rast machten, ihr Essen und Trinken mit mir geteilt. Es war ein sehr schöner aber auch anstrengender Tag. Die heißen Temperaturen waren wenig für größere Touren geeignet.

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In einen Park in Freiwaldau habe ich ein sehr schönes Priessnitzdenkmahl entdeckt. Von Lindewiese nach Friedeberg auf halben Weg ist eine sehr, sehr schöne Tropfsteinhöhle die ich angeschaut habe.
Von Friedeberg aus bin ich aufs Gotesbargla (Gottesberg) hinauf. Oben ist eine Wallfahrtskapelle, die leider, wie die meisten Kirchen und Kapellen, geschlossen war. Das Kursanatorium Priessnitz in Gräfenberg habe ich auch besucht und habe dort einen schönen Nachmittag verbracht.
In Mährisch Schönberg, wurde meine verstorbene Frau geboren: Sie lebte dort bis zur Vertreibung mit ihren Bruder und Eltern, die einen Friseursalon betrieben. Es ist noch alles genauso wie damals 1946,nur das Elternhaus wurde 2009 abgerissen und ein Geschäfts und Bürohaus wurde errichtet.
In Mährisch- Schönberg, fanden in der zweiten Hälfte des 17.Jahrhunderts furchtbare Hexen und Inquisitionsprozesse statt.
Es waren zehn wunderschöne Tage die ich in der Heimat verbracht habe es hat mir gut gefallen und ich habe mich sehr wohl gefühlt.
Die Tschechen waren alle sehr freundlich und hilfsbereit.Ich hoffe dass ich bald wieder die Heimat besuchen kann.

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