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Egerquelle am Nordwesthang des Schneeberges im Fichtelgebirge

Die Eger

aus www.komotau.de

An der Egerquelle

Aus des Berges tiefsten Gründen

Will ein lichter Quell sich künden,

der aus fernen Meeren kam.

Aus den vollen Wolkenwogen

Ist er stets hierher gezogen,

der Wald ihn in die Arme nahm.

Wie im Spiel drängt nun ihr Fließen

Aus dem Tann in nahe Wiesen

Achtete Sonne nicht, noch Not.

Ewig gleiches sich Ergießen,

 eigens Glück der Erd´genießen

schenkt sie Leben uns und Brot.

In ihrem Lauf sich begegnen

Andere, das Land zu segnen,

 heimlich Rast und Ruh',

und im sprudelndem Gefälle

eilet unsere Egerquelle

der unvergeßnen Heimat zu.

Franz  X. Fischer

 

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An der Egerquelle

 

Die Eger ist ein linker Nebenfluß der Elbe in Bayern und in Böhmen. Sie entspringt bei Weißenstadt im Fichtelgebirge und mündet bei Leitmeritz in die Elbe. Der Name "Eger" leitet von der Keltischen Bezeichnung "Agara" ab.
Der wichtigste Quellfluß der Eger,südlich der Weißenhaidermühle ist der Zinnbach, der etwa 1 km östlich von hier am Nordhang des Schneeberges entspringt. Heute ist er der Ursprung der "Alten Eger". Wegen der leichteren Erreichbarkeit (Straße in der Nähe) wurde bereits im Jahre 1850 diese Quelle hier als Egerquelle markiert.
Der Quellbereich mit seiner Laubholzumgebung ist geschütztes Naturdenkmal. Die heutige Quellfassung der "Eger" befindet sich am Nordwest-Hang des Schneeberges im Fichtelgebirge, 150 m westlich der Kreisstraße "Weißenstadt-Bischofsgrün"; Parkplatz Egerquelle. Beide Bachläufe vereinigen sich noch vor Weißenstadt.
Die erste provisorische Quellfassung erfolgte durch einen einfachen Stein mit der Inschrift "Egerquelle 1850". Die heutige Quellfassung von 1923 geht auf die Initiative der Stadt Eger zurück. Zwölf roh behauene Granitsteine schließen einen Ring um den Quellaustritt. Der Kopfstein wurde etwas größer gehalten und zeigt neben dem Wort "Eger" das Stadtwappen der alten Reichsstadt. Die anderen Steine der Quellfassung tragen die Namen der Orte, die zur Finanzierung beitrugen: Weißenstadt, Marktleuthen, Königsberg, Falkenau, Elbogen, Karlsbad, Fischern, Klösterle, Kaaden, Saaz und Postelberg.
Durch den Quader von Klösterle, welcher den Quellabfluß bildet, geht die Eger auf ihre 325 km lange Reise. Die geschmackvolle Bauausführung übernahm die GRASYMA AG Wunsiedel, die offizielle Einweihungsfeier fand am 1. Pfingstfeiertag 1924 statt.
Unmittelbar südlich der Quellfassung ruht ein rechteckiger Granitblock auf zwei Steinwürfeln mit untenstehender Inschrift. Die Inschrift beginnt eigentlich mit der 2. Strophe des Liedes aus dem Gesangbuch "Podersamer Heimatklänge". Hier sei noch die 1. Strophe aufgeschrieben:

1. Sprach der Knabe zu dem Bächlein:

Bächlein sag, wo eilst du hin?

Zu der Eger, lispelts Bächlein,

zu der Eger muß ich ziehn.

 

2. Als der Knabe kam zur Eger:
"Eger, sprich, wo eilst du hin?"
"Zu der Elbe" rauscht es reger,
"Zu der Elbe" muß ich ziehn!"
.


3. Als der Knabe kam zur Elbe,
war die Antwort inhaltsschwer;
Donnernd braust zurück dieselbe:
"Und ich muß ins deutsche Meer!"

Die 4. Strophe ist eine Eigendichtung:

4. Als der Knabe kam zum Meere

"Meer, oh sprich, wo eilst du hin"

"Dummes Luder", spricht dasselbe,

"Denn ich bleib ja, wo ich bin."

 

Ein Gedenkstein der Sudetendeutschen Heimatvertriebenen steht nur wenige Meter seitwärts der Quellfassung und verkündet:

"Die Welle weiß, wohin sie geht."; der Text stammt von dem Schriftsteller Erwin Guido Kolbenheyer. Der Stein wurde anläßlich des Egerlandtages 1955 in Bayreuth von der Firma GRASYMA  AG, Wunsiedel errichtet.

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Einweihung der Quellfassung

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Ein Fahnenmeer bezeugt die Heimattreue der Sudetendeutschen

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Bundesminister Seebohm,

Sprecher der Sudetendeutschen Landsmannschaft

Die Eger ist der Fluß unserer Heimat.

Die ersten der insgesamt 316 Kilometer bis zur Grenze zu Böhmen verläuft der Fluß auf bayerisch/ oberfränkischem Territorium. Er durchfließt die Städte Weißenstadt, Marktleuthen und tritt unterhalb der Burg Hohenberg nach Böhmen über. Noch vor der deutschen Stadt Eger wurde der Fluß aufgestaut. 
Die nächsten 40 km durchquert die Eger ein romantisches Tal. Zu erwähnen sei hier die Stadt Elbogen, benannt nach dem "Elbogen- Knick" den die Eger hier macht. Ein alte Burg thront über Elbogen. Der "Hans Heiling"- Felsen zwischen Elbogen und Karlsbad verdient unsere besondere Beachtung. Es folgt der Egergraben, in dem der Fluß die Trennungslinie zwischen Erzgebirge und Duppauer Gebirge bildet.
Die Stadt Kaaden, Schauplatz des größten Masakkers des 4. März 1919, die Hopfenstadt Saaz, Postelberg, Laun und schließlich Theresienstadt, dem Ort nationalsozialistischer Verbrechen. Schließlich mündet die Eger gegenüber der Bischofsstadt Leitmeritz in die große Elbe.
Der größte Stausee  befindet sich heute an der ehemaligen Egerschleife bei Negranitz. Zahlreiche Dörfer wurden dafür abgerissen.
Ab dem Jahre 1900 wurde die Wasserkraft des Flusses zur Gewinnung elektrischer Energie verstärkt genutzt. Oberhalb des Ortes Seelau, Kreis Kaaden, wurde durch ein 52 Meter langes und 3,6 Meter hohes Überfallwehr aus Beton ein Teil des Egerwassers in einen 173 Meter Stollen geleitet. Durch die Abschneidung der dortigen Egerschlinge wurde ein Nutzgefälle von fünf Metern erreicht. Zwei Turbinen wurden damit betrieben, welche 700 bis 750 Pferdestärken leisteten. Jährlich konnten zweieinhalb Millionen Kilowattstunden erzeugt werden.
Von 1919 bis 1924 entstand hier das größte Wasserkraftwerk der Tschechoslowakei. Das Werk lieferte Kraft- und Lichtstrom für den gesamten Bezirk Kaaden und Buchau, Weipert, Sebastiansberg, Komotau, Brüx, Görkau, Postelberg, Saaz, Podersam, Jechnitz und Ludwitz.

Das nachfolgende Bildwerk soll diesen Fluß von der Quelle bis zur Mündung begleiten.

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Die deutsche Stadt Eger an der Eger

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Russisch orthodoxe Kirche in Karlsbad

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Der Hans Heiling Felsen bei Elbogen

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Elbogen

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Witschitz

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Strahn

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Eisgang bei Tschermich

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Postelberg

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Egerbogen bei Elbogen

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Egermündung bei Leitmeritz in die Elbe