Der Quelltopf der Eger am Nordwesthang des Schneeberges im Fichtelgebirge

Ökumenische Gedenkveranstaltung zum 10. Jahrestag  "Tschechien in der  " EU" an der Egerquelle

Video von der Gedenkstunde

10 Jahre gemeinsam in der EU

Grenzüberschreitendes Treffen und Ökumenischer Gottesdienst an der Egerquelle. Etwa 200 Oberfranken, Oberpfälzern, Sudetendeutschen und Heimatverbliebene aus Graslitz feierten an der Egerquelle.

Im Fichtelgebirge entspringen wichtige Flüsse. Der Weiße Main strebt nach Westen. Die Saale strömt nach Norden, die Naab nach Süden. Die Eger fließt nach Osten. Als Einzige verlässt sie Deutsches Staatsgebiet und überquert kurz vor der gleichnamigen Stadt Eger die Grenze. Sie erhält einen zweiten nun mehr tschechischen Namen Ohre (sprich Orsche) und die Stadt Eger heißt tschechisch Cheb. Hier an der Grenze war von 1948 -1989 der Eiserne Vorhang und trennte die Gebiete, die solange historisch zusammengehörten. Dazu kam, dass die früher entlang der Eger meist Deutsche wohnten. Diese wurden als Sudetendeutsche bezeichnet und die Sudetendeutschen mussten 1946 mit 30 – 50 kg Gepäck oder weniger die Heimat verlassen. Familien und Freunde wurden oftmals auseinander gerissen. Besonders leiden mussten die im Land verbliebenen Deutschen, die wegen ihrer Fachkenntnisse z.B. als Geigenbauer oder als Bergarbeiter die tschechische Republik nicht verlassen durften.
Ein Teil der Deutschen in Böhmen konnte seit etwa 1960 Jahren sich wieder in Gruppen organisieren. Nach der Wende 1989 war es endlich wieder möglich Verwandte und Freunde ohne Schwierigkeiten und Zwangsumtausch zu besuchen.
Ein besonderes Ereignis in der beiderseitigen Beziehung war aber der EU- Beitritt der Tschechischen Republik am 1.5 2004. An diesem Ersten Maitag fand bereits ein sehr gut besuchter Gottesdienst an der Egerquelle statt. Beteiligt waren damals unter Leitung von Pfarrer Wende, Pfarrer Münch (Weißenstadt) ,Josef Stiefl und Margaretha Michel Sudetendeutsche aus dem Raum Bayreuth und weiterem Oberfranken und je ein Bus aus Graslitz (Kraslice) und aus Karlsbad bzw. Eger.
In Erinnerung an dieses Beisammensein und zum 10 Jährigen Jubiläum wurde ein zweites Treffen organisiert. Viele, die bereits beim ersten Mal dabei waren, kamen auch dieses Mal. Pfarrer Münch aus Weißenstadt brachte wieder seinen Posaunenchor mit. Pfarrer Fort (Forscht gesprochen) aus Graslitz predigte in bewährter Weise und wechselte zwischen Deutsch und Tschechisch. Er wies auf das Leid der vertriebenen Sudetendeutschen hin, die aber mit Hilfe ihres Glaubens und großer Tatkraft in Deutschland ein neues Leben aufgebaut hätten.
Weiter wirkte mit Diakon Dr. Karl-Werner Goldhammer aus Bayreuth. Auch wenn immer wieder ein kleiner Schauer von oben kam, war es sehr feierlich. Da dieses Frühjahr die Bäume schon in vollem Laub standen, fühlte man sich wie in einer grünen Kathedrale. Mit gemeinsamen Gesang und Beten konnte man wirklich fühlen, wie dankbar die Menschen waren, sich wieder so treffen zu können und an eine gemeinsame Zukunft in Frieden zu glauben.

Der stellvertretende Landrat Gerald Schade von Wunsiedel wies auf seine böhmische Herkunft hin und zeigte sich sehr beeindruckt von dem grenzüberschreitenden Zusammentreffen und dankte den Teilnehmern für die Aktion.
Ein besonderer Ehrengast war der Sprecher der Sudetendeutschen Bernd Posselt. Mit eindringlichen Worten würdigte er das Zusammentreffen an diesem besonderen symbolträchtigen Platz. In einem gemeinsamen Europa hätten sowohl die Sudetendeutschen wie die Tschechen eine gemeinsame Zukunft und es werde zu einem gerechten Ausgleich kommen. Die Wunden, die der beiderseitige des Nationalismus geschafft hat, müssten geheilt werden.
Das kleine Bächlein, die Eger, fließt von der Quelle zum Städtchen Weißenstadt am See. Im Zentrum des Ortes befindet sich ein malerischer Marktplatz, der jedes Jahr am 1. Mai vom Trachtenverein mit einem großen Maibaum geschmückt wird. Der Trachtenverein hatte dankenswerter Weise die Verpflegung der meisten Teilnehmer der Veranstaltung von der Egerquelle organisiert. Nur hätte sich mancher statt Bier und Limonade einen heißen Tee oder einen Glühwein gewünscht. Aber allmählich brach die Sonne durch und wärmte die Besucher.
Das Aufrichten des riesigen Maibaums war vor allem für die Gäste aus Tschechien eine Attraktion und natürlich wurde Pfarrer Fort von den beiden Ortsgeistlichen in die Zeremonie der Segnung mit einbezogen. Auch Bürgermeister Frank Dreyer freute sich die Sudetendeutschen und die Gäste aus Tschechien am Marktplatz begrüßen zu dürfen und würdigte das Zusammentreffen. Der stellvertretende Landrat Schade berichtete in seinem Grußwort ausführlich über seine Eindrücke von der vorangegangenen Veranstaltung an der Egerquelle.
Bernd Posselt als Sprecher konnte für die Sudetendeutschen und Europa sprechen.
Das Zusammentreffen fand seinen Abschluss im Kurzentrum von Weißenstadt. In einem schönen Saal waren für ca. 150 verbliebene Teilnehmer die Tische hübsch eingedeckt. Eine Auswahl verschiedener Kuchen war vorbereitet, und es schmeckte vorzüglich.
Anschließend trugen einige Gäste vom deutschen Kulturverband aus Graslitz auf der Bühne verschiedene Lieder von Anton Günther vor. Gesang und Akkordeon sorgten für gute Stimmung. Es folgten auch andere Lieder gesungen in Deutsch und Tschechisch. Sie waren alle so bekannt, dass sie fast jeder in seiner Sprache mitsang. Musik verbindet und geht zu Herzen.
Bei strahlendem Sonnenscheine verabschiedete man sich. Auf Wiedersehen- Na shledanou!

Margaretha Michel

 

 

Posaunenchor der evangelischen Pfarrgemeinde Weißenstadt

Egerländer aus Bayreuth

Nochmals Posaunenchor

V.l.: Bernd Posselt, Sprecher der Sudetendeutschen Volksgruppe, PfarrerHans Hermann Münch, Diakon Dr. Karl Werner Goldhammer Pfarrer peter Fort aus Graslitz/Kraslitce

 

 

V.l.: ?,?, Margarethe Michel, Kreisvorsitzende der Sudetendeutschen

Grußwort Von Bernd Posselt

V.l.: Landrat ?, Siglinde Overbeck ? in Egerländer Tracht

Pressesprecher Manfred Kees von der SL Ortsgruppe Bayreuth

V.l.:Bernd Posselt, Dekan Peter Fort aus Graslitz, Diakon Dr. Kurt Goldhammer

Stellv.Landrat Gerald Schade, Wunsiedel bei seiner Grußbotschaftbei seiner Grußbotschaft

Pressesprecher Kees sorgt für besseren Ton

Im Restaurant "Seestern" am Weißenstädter See

Adam Hofmann, Anna Rieß, Frau Kornus, Anneliese Habla und Josef Habla

Anneliese und Josef Habla

Rita Tischler + `?

v:L:. Elfriede Heider,Herr Mühlbacher + Gerda Mühlbacher

V.l.: Hermann Köhler, Erna Sucker, Gottfried Sucker

Beratung im Vorstand: Gerda Mühlbacher + Manfred Kees

Dieter Lux + Anna Maria Scholz

Altobmann Karl Heider + Werner Stölzel

Frau + Dipl. Ing. Alfred Fischer

Der Weißenstädter See

Im Kurzentrum Weißenstadt: Die Graslitzer Gruppe

Im Kursaal herrscht großer Andrang

 

Viele Teilnehmer trotz Regen

 

 

Auf der Rückseite das Lied: "Als der Knabe kam zum Bächlein"

Die Quellfassung

Städte an der Eger

 

 

Gedenkstein von einer Feier

Einladung

Der Egerfluss