Grauer und bewölkter Himmel versprachen keine klassische Schönwettertour. Diese Erwartungen sind deutlich übertroffen worden. Mit sorgenvollen Blicken nach oben starteten dreizehn Unentwegte zur wahrscheinlich ersten Fahrradtour der Ortsgruppe Bayreuth der Sudetendeutschen Landsmannschaft. Eine kleine Rundreise durch das Tal des Roten Maines von 15 km Länge war geplant.  Natur, Kultur und Gastronomie standen im Mittelpunkt. Am ersten Zwischenstop in Heinersreuth/Tannenbach sollte es heiße Würstchen und kühle Getränke geben. Aber, es kam alles anders.

Schnell hatte die kleine Kolonne die Gemeinde Heinersreuth erreicht. Das Gemeindegebiet wird weitgehend vom Tal des Roten Maines geprägt. Insgesamt durchkreuzt der Fluss dabei auf rund fünf Kilometern das Gemeindegebiet und fließt dabei von 324 m ü. NN (Heinersreuth) auf 316 m ü. NN (Altenplos). Eine der höchsten und bekanntesten Erhebungen des Gemeindegebiets stellt der schon weithin sichtbare Bleyer (396 m ü. NN) dar, an dessen Hängen sich große Teile des Ortes Heinersreuth befinden. Heinersreuth hat rund 3 700 Einwohner und nahm in seinen wesentlichsten Ortsteilen Unterwaiz und Weikenreuth 1945/1946 mehrere Hundert Vertriebene und Flüchtlinge auf. Eine bemerkenswerte Leistung.

Weiter fuhr die kleine Gruppe nach Unterwaiz, besichtigte dort die Sandsteinquader-Brücke über den Dühlbach aus dem Jahre 1792 und musste sich dann wegen des einsetzenden Regens unterstellen. Drohende dunkle Wolken zwangen die Gruppe zur Umkehr. Der Himmel öffnete seine Schleusen, Blitze zuckten, der Donner krachte und es regnete in Strömen. Ein Wohnhaus mit überhängendem Dach gewährte Schutz, die Eigentümer versorgten die Gruppe mit heißen Tee und Hermann Mühlbacher verlegte seinen Campingbus von Tannenbach nach Heinersreuth. So musste auch keiner auf heiße Würste und kühle Getränke verzichten. Dieter Lux hatte zu allem Glück diese Versorgung gesponsert. Also, Unwetter tobt im Landkreis Bayreuth und mitten drin: Die Sudetendeutschen.

Manfred Kees

10.06.2013