Rathaus

 

Graslitz

im Erzgebirge

nach dem Sudetenland- Wegweiser

von Rudolf Hemmerle

 

Wappen

Graslitz 512 m ist die größte böhmische Stadt des Erzgebirges. Die Stadt liegt am Zusammenfluß des Silberbaches mit der Zwodau. Ursprung der späteren Bezirksstadt war die Burg Neuhaus, die aber schon 1412 zerstört wurde.Die Siedlung wurde durch Mönche von Waldsassen gefördert,kam 1272 an Heinrich von Plauen, später an Pflug von Rabenstein, die Grafen Schlick und bis 1666 an die Schönburg. Stadterhebung durch Karl IV nach Elbogener Recht. Auf Grund intensiven Bergbaues (Silber, Kupfer, Blei, Zinn) erhielt Graslitz eine Bergordnung und wurde 1541 freie Bergstadt. das Wappen ist ein silbernes "G" auf blauem Schild.

  • Während der Reformation wandten sich viele dem neuen Glauben zu; während der Rekatholisierung wanderten viele Protestanten aus. Der Bergbau mußte mangels Erzen eingestellt werden.Der Broterwerb geschah durch Heimarbeit, Klöppeln und durch Musikinstrumentenbau.
  • Am 22. Oktober 1921 starben bei einer friedlichen Demonstration 15 Einwohner durch die Schüsse tschechischer Soldaten. Das diesen Opfern gewidmete Denkmal hieß "Sturmläuten". es wurde 1945 beseitigt.
  • Eine ältere Kirche "Fronleichnam" wurde 1896 durch einen neuromanischen Bau ersetzt.  Der Prager Maler Siigmund Rudl  schuf dafür ein Wandgemälde mit 81 Quadratmetern. Es bestanden Schulen für Musik und Instrumentenbau und eine Fachschule für Hand- und Maschinenstickerei. ein Schwerpunkt der Wirtschaft lag natürlich beim Instrumentenbau, auf Streich- aber besonders auf Blech- und Holzblasinstrumente. Die Graslitzer Erzeugnisse kamen in alle Herren Länder.
  • Es wurden nicht nur Instrumente hergestellt, sondern es wurde auch darauf musiziert. Es gab reichlich Musikkapellen und Chöre; berühmt war die Graslitzer Kinderkapelle. Außerdem bestanden Stickereien, Gardinen-, Spitzen-, Samtbandfabriken, Färbereien, Schafwollweberei. Bedeutend war die Klöppelei in Heimarbeit.
  • Graslitz hatte 1930   13.524 Einwohner, davon 12.992 Deutsche.

Die Kirche "Fronleichnam"

Zwei Erzengel flankieren den Altar

Predigtstuhl und neuromanische Säule und Rundbogen

Marienfigur mit Sternenkranz

Erzengel Michael

Neuromanik