Die Weissagungen der Sibylla Weiss

Hutzanachmittag der Eghalanda Gmoi Bayreuth

Dreißig Grad waren an diesem Nachmittag, als Theresia Bartl den Hutzanachmittag eröffnete. Trotzdem waren 18 Mitglieder zu diesem letzten Treffen vor der Sommerpause erschienen.

Aus aktuellem Anlaß befaßte sich unsere Vüarstaihare in ihrem Vortrag mit dem traurigen 100 jährigen Jubiläum des Ersten Weltkrieges. Zahlreiche Seher und Propheten hatten ihn schon Jahrhunderte voraus kommen sehen. Im Bereich Franken und Egerland war dies Sibylla Weiß aus Haidlas im Fichtelgebirge. Dort soll „Sewilla“ (so wurde dies einst ausgesprochen) auch unter einer Föhre begraben sein.

Sie hat unter anderem prophezeit: „Viel Volk wird von Gott abfallen und wenn dies geschehen ist, wird ein großer Krieg kommen und darauf noch ein größerer, an dem sich alle Völker beteiligen werden. Deutschland wird eine schwere Zeit durchmachen. Es wird alles kaputt werden.“

Sibylla soll auch in Eger gelebt haben. Ihr wurden magische Kräfte zugeschrieben. Einmal soll bei der Zubereitung eines Wundermittels Feuer aus ihrem Schlot gefahren sein, wodurch mehrere Nachbarhäuser abbrannten. Der Rat der Stadt verfügte daraufhin ihre Ausweisung. Sibylla setzte ihren Fuß auf einen harten Stein und hinterließ, wie in Wachs, dort ihren Abdruck. Sie hinterließ auch einen Fluch: „Noch ehe mein Fuß wird vergehen, wird Eger nicht mehr steh´n.“

Sibylla kehrte in ihre Geburtsheimat zurück und bewohnte das elterliche Haus in Haidlas, Ortsteil Kornbach an der Hohen Haide der Gemeinde Gefrees.

Nach gründlichem Plausch trennte sich die Egerländer Gmoi gegen 16:30 Uhr und alle wünschten sich eine erholungsreiche Sommerpause.

Helmut Mürling

18.7.2014