14_heiligen0910.jpg (22872 Byte)Wallfahrer ziehen durch das Tal mit fliegenden Standarten, Hell grüßt ihr doppelter Choral den weiten Gottesgarten (Viktor von Scheffel)

Video- Bitte auf das Bild klicken

Vierzehnheiligen

14_heiligen0908.jpg (71772 Byte)

Die Stätte der Erscheinung: Der Gnadenaltar

In unserem schönen Oberfranken, im sogenannten Gottesgarten am Obermain, befindet sich die Wallfahrtsbasilika Vierzehnheiligen. Baumeister Balthasar Neumann aus Eger hat dazu die Baupläne angefertigt. Alljährlich strömen zehntausende gläubige Christen aller Konfessionen hierher um die Hilfe der vierzehn Nothelfer zu erbitten. Die Heimatvertriebenen und Aussiedler aus Bayreuth und Umgebung finden sich alljährlich am ersten Sonntag im September zur Vertriebenenwallfahrt hier ein.

Die Erscheinungsgeschichte:

Man schrieb das Jahr 1445, als dem Schäfer des Klosters Langheim bei Lichtenfels, Hermann Leicht, am 24. September auf einem Acker ein weinendes Kind erschien. In einer zweiten Vision erblickte er abermals das Kind mit je einer Kerze auf jeder Seite. Im darauffolgenden Jahr, am 28.Juni 1446, schaute er wiederum das Kind, diesmal mit einem roten Kreuz auf dem Herzen, umgeben von vierzehn Kindern, alle gleich gekleidet, halb weiß, halb rot. Das Kind in der Mitte sagte dem Schäfer: "Wir sind die vierzehn Nothelfer und wollen eine Kapelle haben, auch gnädiglich hier rasten." Darauf verschwand die Kinderschar in den Wolken. Aufgrund des Berichtes vom Schäfer errichtete man an dieser Stelle ein Kreuz.
Wenige Tage nach der Erscheinung wurde auch das erste Wunder bekannt: Eine todkranke Magd aus Langheim wurde nach Anrufung der Vierzehn Nothelfer geheilt. Die Kunde sprach sich rasch herum und fortan kamen immer mehr Hilfesuchende in das Frankenthal, wie die Gegend um Vierzehnheiligen damals hieß. Daraufhin sind weitere Wunder bezeugt.

14_heiligen0901.jpg (65592 Byte)

Der erste Anblick des Wallfahrers

Geschichte der Wallfahrt:

Es setzte zur Erscheinungsstätte eine Wallfahrt ein. Die Zisterzienserabtei Langheim errichtete daraufhin eine Kapelle zu Ehren der Vierzehn Nothelfer. Die Wallfahrt blühte in der Folge auf. Nach den Zerstörungen der Bauernkrieges 1525 und des Dreißigjährigen Krieges wurde jeweils eine größere Kirche errichtet

14_heiligen0905.jpg (65245 Byte)

Das Bild des Hochaltares zeigt die Aufnahme Mariens in den Himmel

Geschichte der Basilika:

Der Langheimer Abt Stephan Mösinger erhielt vom Bamberger Bischof Friedrich Karl von Schönborn die Erlaubnis, die alte Wallfahrtskirche durch einen repräsentativen Neubau zu ersetzen. Favorit war, wegen seiner Preiswürdigkeit, der Weimarer Baumeister Gottfried Henrich Krohne. Der Bischof aber verhinderte dies und zog 1742 Balthasar Neumann hinzu. Er bestimmte das Projekt Neumanns zur Ausführung. Im April 1743 erfolgte die Grundsteinlegung. Neumann aber hatte mehrere Baustellen zu betreuen. Allem voran die Residenz in Würzburg, die Neumanns Lebenswerk ist.

So kam es, daß Baumeister Krohne, der in Vierzehnheiligen trotz allem die Bauleitung hatte, den Bau stark abweichend von Neumanns Plänen ausführte. Aufgrund des bergigen Geländes versetzte er den Bau weiter nach Osten. Die Gnadenstätte aber stand unverrückbar fest. Die Kirche mußte um sie herum gebaut werden. Über dieser sollte die Kuppel sein. In Vierzehnheiligen aber liegt der Gnadenaltar mehr im Langhaus.

Es wird berichtet, daß Neumann über diese Veränderung sehr ungehalten war. Das Bauwerk war aber schon zu weit fortgeschritten, als daß ein Rückbau möglich gewesen wäre. So versuchte Neumann zu retten, was zu retten war. Was entstand, entspricht der großen Genialität der Baumeisters aus Eger. Neumann verstarb 1753 und Thomas Nißler vollendete den Bau. Am 17. September 1772 weihte Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim die Kirche.

Im 19. Jahrhundert kam die Säkularisation. Die Zisterzienser mußten ihr Kloster verlassen, Kirchenorgel und Altarbilder wurden verkauft und das Wallfahren verboten. Nach dem Niedergang Napoleons beauftragte Bayernkönig Ludwig I die Franziskaner mit der Betreuung der Wallfahrt. Die zerstörte Kirche wurde wieder instand gesetzt. 1897 erhob Papst Leo XIII Vierzehnheiligen in den Rang einer "Basilica minor". Im Laufe des 20. Jahrhunderts erfolgten weitere Renovierungen, wobei die Basikika so gestaltet wurde, daß sie wieder den Plänen Balthasar Neumanns entsprach.

14_heiligen0907.jpg (23461 Byte)

Kunstwerk unter vielen anderen : Die Kanzel

Unsere Wallfahrt am 6.9.2009

Balthasar Neumann

Die Vierzehn Nothelfer