Archive bauen Brücken Grenzüberschreitende
Geschichtsforschung in Deutschland, Tschechien und Polen am 25.10.2013 |
Das Bundesarchiv / Außenstelle Lastenausgleichsarchiv und der Historische Verein für Oberfranken e.V. hatte zum 25.10.2013 zu einem sehr interessanten internationalen Symposium eingeladen. Die Sudetendeutschen Landsmannschaft, Ortsgruppe Bayreuth nahm mit sieben Mitgliedern an diesem Symposium teil.
In
fünf Vorträgen stellten Historiker und Archivare aus Deutschland, Polen
und Tschechien die „Grenzüberschreitungen“ in der Geschichtsforschung
dar. Im Einzelnen sind folgende Vorträge mit Diskussion geboten worden:
-
Dr. Stefanie Jost: Das Bundesarchiv
/ Lastenausgleichsarchiv und der Archivaustausch mit Osteuropa.
-
Miroslaw
Wecki (Katovice/Kattowitz): Der Kattowitzer NS-Regierungspräsident Dr.
Walter Springorum und seine Nachkriegsrelationen im Spiegel der
‚Archivalien von 1939 – 1945.
- Dr. Zdenek Kravar (Opava/Troppau) : Der ehemalige Oberbürgermeister von Mährisch Ostrau Emil Beier als Berichterstatter für die Dokumentation über das Protektorat Böhmen und Mähren.
Dr. Branislav Dorlo (Kmov/Jägerndorf):
Janušov (Johnsdorf) im tschechoslowakischen Grenzgebiet in der
Nachkriegszeit – Vergleich der Ansichten eines Neusiedler und einer
vertriebenen Einheimischen.
-
Mgr. Karel Halla (Cheb/Eger): Die westböhmischen
Archive im Web. Projekte des Gebietsarchivs in Pilsen zur gemeinsamen
bayerisch-böhmischen Geschichte.
-
Prof. Dr. Dr. h.c.
Helmut Schaller, Vorstand des Historischen Vereins für Oberfranken e.V.: Der
Gau Ostmark.
Es
würde den Rahmen dieser Dokumentation sprengen, den Inhalt der sehr aussagekräftigen
Darstellungen im Detail hier festzuhalten. Deshalb sollen nur wenige Kernsätze
genannt werden:
01
Die Aussagen um die Problematik des II. Weltkrieges und die Vertreibung von mehr
als 13 Millionen Menschen wird künftig ohne Zeitzeugen zu bewerten sein, weil
die sogenannte 3. Generation weg bricht. Die 3. Generation sind die Erwachsenen,
die die Geschichte noch selbst erlebt haben.
02
Der Lastenausgleich und die begleitenden Umverteilungen stellen den größten
Sozialtransfer vor der Wiedervereinigung dar.
03
Karl IV und Franken bildeten schon immer eine Region des Brückenschlages.
04
Die Nachfrage nach Forschung und historischen Tatsachen steigt auch und
besonders in Tschechien und Polen.
05
Eine inzwischen große Fundgrube ist das Bayerisch-tschechisches
Netzwerk digitaler Geschichtsquellen: Porta fontium www.portafontium.de.
06
Angekommensein als Deutung, warum die Jüngeren weniger Interesse an diesem
Bereich der Geschichte zeigen.
07
Stärkere Öffnung von Museen für Forschung, wie z.B. in Moskau
08
Auch Zeitzeugen sind in ihrem Erinnerungsvermögen subjektiv
Manfred
Kees
05.11.2013