Beim Plausch vorm Flößermuseum |
Busfahrt
in den
Frankenwald am 11.07.2012 |
Die
Egerer Wallfahrerfahne in Marienweiher
Bei
brauchbaren Wetter und mit zahlreichen Teilnehmern startete die Ortsgruppe
Bayreuth der Sudetendeutschen Landsmannschaft einen Busausflug in den nahe
gelegenen Frankenwald. Ziele waren Marienweiher, Unterrodach und Wallenfels.
Der Frankenwald
ist ein großes Mittelgebirge im Nordosten Frankens
in Bayern
und zudem mit kleinen Teilen in Thüringen
gelegen. Mit 792 m ist der Wetzstein bei Brennersgrün die zweithöchste
Erhebung des Frankenwaldes. Bekannt ist der Wetzstein vor allem durch den 2004
errichteten Altvaterturm, einer getreuen Nachbildung des Turmes am Altvater
(1491 m) in Nordmähren. Überwiegend Sudetendeutsche haben ihn als Mahnmal
gegen Vertreibung und als Erinnerungs- und Versöhnungsstätte errichtet.
Besonders erwähnenswert sind die Festung Rosenberg in Kronach, das Höllental bei Bad Steben und die
Burg Lauenstein bei Ludwigsstadt. Durch den Waldreichtum war auf der Wilden
Rodach bis in die fünfziger Jahre auch die Flößerei zu Hause.
Zahlreiche
Sudetendeutsche kamen nach der gewaltsamen Vertreibung in die Städte und Dörfer
des Frankenwaldes. Zu nennen sind insbesondere Helmbrechts, Kronach, Münchberg,
Naila, Schwarzenbach a.W.,
Stadtsteinach und Mansflur (Vertriebenensiedlung).
Bereits im Vorfeld der Reise hatte
Gerda Mühlbacher Kontakt zum 93jährigen Leopold Wala, dem Ortsobmann von
Mansflur, aufgenommen. Leopold Wala hatte sich sehr intensiv und mit großen
Nachdruck für die Erhaltung der Egerer Wallfahrerfahne in der Basilika
Marienweiher eingesetzt. Mit Leidenschaft und umfangreichen Details schilderte
Wala die Entdeckung und die Restaurierung der Wallfahrerfahne. Die Egerer
Wallfahrerfahne trägt die Jahreszahl 1865.
Bereits seit 1745 sind Wallfahrten von
Eger nach Marienweiher nachgewiesen. Zweimal im Jahr pilgerten Egerer Katholiken
nach Marienweiher. Die erste Wallfahrt fand immer im Frühjahr statt. Die Fahne
wurde dabei mitgetragen und verblieb bis zum Herbst in Marienweiher. Bei der
Herbstwallfahrt ist die Fahne dann wieder nach Eger heimgeholt worden. Wann und
warum die Fahne dann letztlich in der Wallfahrtskirche „Maria Heimsuchung“
verbliebt ist nicht mehr bekannt. Sie stand jedenfalls jahrelang unbeachtet in
der letzten Bankreihe der Kirche. Nach der Kirchenrenovierung 1971 / 1972 war
die Fahne verschwunden und Wala entdeckte sie unsachgemäß gelagert am
Dachboden. Ein zähes Ringen um die Restaurierung und dem Verbleib der
Wallfahrerfahne begann. Letztendlich hat die Fahnenfabrik Meinel in Marktleugast
das verschlissene Tuch erneuert und im Schloß Seehof bei Bamberg sind die
Bilder auf der Fahne restauriert worden. Dies war nur möglich durch großzügige
Spenden von Sudetendeutschen, hauptsächlich aus dem Egerland. Heute ist die
Wallfahrerfahne der Egerer von 1865 unter Glasverschluss wieder in der Basilika
und kann zu den Öffnungszeiten immer besichtigt werden.
Inzwischen
versucht das Pilgerbüro Marienweiher eine Weiterentwicklung der Egerer
Wallfahrt zu erreichen. Zur 950 Jahrfeier der Stadt Eger 2011 fand die erste
Wallfahrt statt.
In
der heutigen Form entstand die barocke Wallfahrtsbasilika Marienweiher in den
Jahren 1718 bis 1721. Baumeister war Johann
J.M. Küchel aus Bamberg. Historisch gesehen ist Marienweiher der älteste
Marien-Wallfahrtsort in Bayern, auch vor Altötting.
Der
zweite Höhepunkt der Busreise war der Aufenthalt in Unterrodach und die
Besichtigung des Flößermuseums. Aufgrund des Waldreichtums war die Flößerei
im Frankenwald sehr verbreitet. Sie bildete eine wichtige Einnahmequelle für
die Region. Unterrodach ist ein typisches Flößerdorf. Davon zeugen zahlreiche
prächtige Floßherrenhäuser.
Seit
dem Mittelalter versorgten die Frankenwaldflößer das Main- und Rheingebiet mit
Holz bis nach Amsterdam. Die Flößerei ging in den 1950er Jahren zu Ende. In
einem ehemaligen Floßherrenhaus errichtet die Gemeinde 1968 ein Museum. In
seinen zehn Räumen stellt das Museum die wichtigsten Bereiche des Flößereigewerbes
anschaulich dar.
Manfred Kees
12.07.2012
Wallfahrtskirche Marienweiher
Ankunft Bus in Marienweiher |
Vor der Wallfahrtskirche |
Eine steile Treppe wird erklommen |
Kriegerdenkmal ? |
Beim Vortrag in der Kirche |
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Die Lourdes Grotte |
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Leopold Wala macht mit der Geschichte der Egerer Wallfahrtsfahne bekannt |
Die Egerer Wallfahrtsfahne (Rückseite) |
Die Egerer Wallfahrtsfahne (Vorderseite) |
Hochaltar mit dem Gnadenbild |
Rechter Seitenaltar |
Der Predigtstuhl |
Im Flößermuseum Unterrodach
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Ein Floß vorm Museum |
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Der Weg der Flößervon der Wilden Rodach bis Mainz |
V.l. Frau Ficker, Anna Maria Schlz, Rita Tischler (Hinten der Museumsleiter) |
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Beim Kaffee in Wallenfels
Irmgard Ludewig + Anna Maria Scholz |
V.l. Adam Hofmann, Rita Tischler, Marianne Lerch |
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Das angebot der Gastwirtschaft |
V.r. Emil Ficker, Frau Ficker, ? |
Ehepaar Fischer |
Gerda Mühlbacher, Gottfried Sucker, Erna sucker, Karl Heider |
Die Kaffeerunde |
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Der Musiker Georg Engl |
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...und nun wird gesungen ! Bitte hier klicken