Maria Müller als Sieglinde in Bayreuth |
Maria Müller Lyrisch-dramatischer Sopran von Gert- Dieter Meier/ Nordbayerischer Kurier Bayreuth und Matthäus Kicher unter www.musiktheater.at
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Maria Müller trat von Linz aus ihren künstlerischen Höhenflug an, der sie über Brünn, Prag und München nach Berlin führte. In Übersee, an der New Yorker Metropoliten Opera, eroberte sie sich im deutschen und italienischen Fach einen Spitzenplatz. Mehrere Jahre gastierte sie auch bei den Salzburger Festspielen. Seit ihrem Tannhäuser- Debüt 1930 am "Grünen Hügel" unter Arturo Toscanini stand sie bei den Festspielen als Wagner-Interpretin hoch im Kurs. |
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Müller
erblickte am 29. Jänner 1898 in Theresienstadt/ Böhmen das Licht der Welt . Als
Bäckermeisterstochter kam sie aus bescheidenen Verhältnissen und diese setzte sie als
Primadonna mit karger Gage am Landestheater fort. Mit ihrer Mutter wohnte sie am Riesenhof
in Urfahr in einem bescheidenen Zimmer und mancher Urfahrer wird sich erinnern, wie sie im
Winter mit einem Handwagerl die Kohlen nach Hause fuhr und am Abend eine blendende Tosca
sang. Ihr Aufstieg war kometenhaft. Über Prag und München landete sie bald in Berlin, Bayreuth und an der Met. Prof. Otto Iro schrieb damals über ihre Wagnerheroinen in den höchsten Superlativen und nannte ihre Stimme "einen Stimmvulkan, der in sich selbst überflutender Fülle quellenden Goldglanzes klingende Lavaströme auswirft." Nur die Wiener Staatsoper ließ sich diese Sängerin entgehen. Sie lud die Künstlerin zu einem Probegastspiel ein. Maria Müller depeschierte zurück, als Solistin von Bayreuth und der Met brauche sie kein Probegastspiel mehr. |
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Die "Frankfurter Zeitung am Mittag" geriet über den Tannhäuser regelrecht ins Schwärmen. In einem Bericht über die Eröffnungspremiere der Bayreuther Festspiele am 22. Juli 1930 schrieb sie eine salbungsvolle Jubelarie: "Aus dem Gesamtbild einer großartig gelungenen Aufführung Tannhäuser Aufführung hebt sich die Leistung Maria Müllers in erster Linie hervor. Ihre Elisabeth ist von einer gesanglichen Ausgeglichenheit, einer Meisterschaft der musikalischen Einfühlung, die ans Wunderbare grenzt." | |
Kritiken wie diese waren bei Maria Müller keine Ausnahme sondern der Regelfall. In den 30er und 40er Jahren sang Maria Müller bei ihren Auftritten an den Bayreuther Festspielen die Elisabeth (Tannhäuser) Elsa (Lohnengrin), Sieglinde (Walküre); Eva (Meistersinger), Senta (Holländer) und Gutrune ( Götterdämmerung). Sie reifte zur berühmtesten jugendlich- dramatischen Wagnersängerin ihrer Zeit heran. Letztmals sang sie in Bayreuth im Jahre 1944. | |
Nach dem Krieg hatte Müller eine schwere Zeit zu überstehen. Ihr Mann kehrte nicht aus dem Osten zurück. Sie verstarb am 13. März 1958 in Bayreuth. Ihre Grabstätte lag zwischen dem Gräbern der Familie Wagner und Franz Liszt´s. Es wurde 2011 aufgelöst. Die Stadt prüft jedoch, eine Erinnerungstafel anzubringen. |