Josef
Sandner ist Ende März 2013 im Alter von 90 Jahren verstorben. |
Märzgedenken 2003 |
An
seinen 80. Geburtstag in Pottenstein trug der Verstorbene – der aus
Graslitz stammte - seiner Vorstandschaft und Mitgliedern der Kreisvorstand
seinen Lebenslauf vor. Dieser Vortrag geringfügig gekürzt beschreibt
sein Wirken und Werden. „Im Laufe dieser verflossenen Jahre habe ich nicht nur gute Zeiten, sondern auch schlechte Zeiten erlebt. Zu den allerschlechtesten gehört der 2. Weltkrieg, die russische Gefangenschaft und die Vertreibung, die ich persönlich nicht mitmachen musste, da ich in Gefangenschaft in Russland war. Durch ein Schreiben an das DRK erhielt ich die Mitteilung, dass meine Eltern jetzt in Gößweinstein wohnen, wohin ich auch im Mai 1948 entlassen wurde.
|
Dort
wurde 1949 eine Ortsgruppe der SL gegründet, der ich auch beigetreten bin
und 1950 wurde am 4. März in Pottenstein ebenfalls eine SL-Ortsgruppe ins
Leben gerufen, bei der ich dann auch Mitglied wurde, als ich nach meiner
Eheschließung nach Pottenstein verzogen bin, Ende 1951. Von
1952 bis 1956 war ich Kreisrat im Landkreis Pegnitz als Kandidat der BHE-
Partei (Block der Heimatvertriebenen und Entrechteten).Und von 1956 bis
1972 gehörte ich dem Stadtrat Pottenstein an, als Mitglied der Freien Wähler-Gruppe. Im
Oktober 1964 wurde ich zum Obmann der SL - Pottenstein gewählt. Als Nachfolger von Landsmann Seidel wurde ich 1956 zum Kreisobmann der Kreisgruppe Pegnitz gewählt. Dieses Amt bekleidete ich bis zum 31.12.1979. Die Gebietsreform machte die Auflösung der Kreisgruppe Pegnitz notwendig. Während meiner Amtszeit als Kreisobmann war ich auch zwei Jahre stellvertretender Bezirksobmann. |
Auf der Jahreshauptversammlung |
Bevor
ich 1942 Soldat wurde, machte ich am 6. März 1942 meine Reifeprüfung (Abitur)
im Realgymnasium in Graslitz und am 19. November 1944 habe ich mich als Student
für die Volkswirtschaft an der Prager Deutschen Universität angemeldet. Die
Formulare habe ich noch zuhause!
Beruflich
habe ich nach dem Kriege, wie ihr wisst mein Geld `federleicht´ verdient
[der Vater von Josef Sandner hatte in Graslitz ein Handelsgeschäft und betrieb
auch einen Federhandel, den Josef Sandner mit seinen Eltern weiter führte]
und noch nebenbei für zwei Zeitungen Berichte geschrieben.
Am Tag der Heimat |
Nun
mehr hoffe ich, dass ich bald einen Nachfolger als SL-Obmann für die
Ortsgruppe finden werde, den in meinem Alter habe ich persönlich auch
andere Sorgen und Aufgaben zu erledigen. Meine
Frau Elfriede, geb. Frans (Ostpreußin) starb bereits am 2. Dezember 1974
an Brustkrebs. Mein Sohn Reinhard wurde am 15. Mai 1952 geboren und meine
Tochter Hannelore am 14.2.1963. vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit.“ Anzumerken
ist noch, dass beide Kinder Mitglied in der Landsmannschaft sind und
die Tochter Hannelore lange Jahre eine Jugendgruppe der SL leitete und
auch auf mehreren Ebenen in der Landsmannschaft intensiv mitgearbeitet
hat.“ Zu
ergänzen ist, dass Josef Sandner war bis vor einigen Jahren Ortsobmann in
Pottenstein war. Die meisten Kinder der Vertriebenen sind weggezogen, so
dass nur noch wenige Mitglieder verblieben sind. Seine
letzten Lebensjahre waren durch zunehmende Altersschwäche und
Vergesslichkeit gekennzeichnet. Jahrelang wurde er vom Sohn Reinhard und
der Schwiegertochter liebevoll gepflegt. Die letzte Lebenszeit verbrachte
er im Pflegeheim in Glashütten! Die,
die ihn kennen, werden ihn in ehrender Erinnerung behalten! mm |
|