Ein voller Rathaussaal

Vortrag im Historischen Rathaussaal Bayreuth

Damit setzte die SL Bayreuth ihre mit Probst Anton Otte „Die Kirche in der Tschechischen Republik“ und Irena Novak „Neues aus der alten Heimat“ begonnene Vortragsreihe mit Referenten aus Prag fort. Vorerst abschließend folgt noch am 19. Juni 2013 „Otfried Preußler in neuem Licht“ mit  Mgr. Kateřina Kovačková Pilsen/München.

Diese Vortragsreihe soll auch die Aktion „Mitgliederwerbung 2013“ in Bayreuth unterstützen. Die ersten Erfolge zeichnen sich mit 5 Neueintritten bereits ab.

Knapp 60 Teilnehmer nutzten das Angebot des Vortrages mit dem Thema „Deutsche und Tschechen heute“. Ihnen bot Martin Dzingel einen interessanten und aufschlussreichen Einblick über die ethnische Minderheit der  Deutschen in der Tschechischen Republik. Ihre Vorfahren haben mit den anderen Bewohnern das Land zu wirtschaftlicher und kultureller Blüte gebracht. Trotzdem kam es nach dem II. Weltkrieg zu einer Massenvertreibung von mehr als 3 Millionen Deutschen. Die im Lande – meistens unter Zwang – Verbliebenen rund 250 000 wurden zu Menschen zweiter Klasse degradiert.

Seit der politischen Wende im Jahre 1989 besinnen sich die Deutschen in Tschechien verstärkt auf ihre Gemeinsamkeiten, ihre Identität und ihre Rolle als gleichberechtigte ethnische Minderheit. Durch ihre Arbeit,  ihre Projekte und Veranstaltungen bemüht sich die deutsche Minderheit mit den tschechischen Mitbewohnern das vergangene Leid zu bewältigen und so wesentlich zur deutsch-tschechischen Verständigung beizutragen.

Die Landesversammlung der Deutschen ist die Dachorganisation regionaler und örtlicher Verbände der deutschen Minderheit in der mit Sitz in Prag. Heute sind in der Landesversammlung 22 selbstständig registrierte Verbände der heimatverbliebenen Deutschen und 15 Begegnungszentren angeschlossen. Die Landesversammlung vertritt die deutsche Volksgruppe in diversen Minderheitengremien und ist Ansprechpartner für die Verwaltungsbehörden.

Ziele sind die Muttersprache zu fördern und zu pflegen und dabei Kinder- und Jugendarbeit einzubinden, eine deutschsprachige Landeszeitung herauszugeben, sich auch künftig für die Anerkennung der Rechte der tschechischen Bürger deutscher Nationalität einzusetzen und die Öffentlichkeitsarbeit zu verstärken. Dies alles wird nicht zuletzt durch ein Bildungs- und Sozialwerk, durch die Landeszeitung, durch Bohemia Troppau, einer Mittelstandsförderung, durch eine Grundschule der deutsch-tschechischen Verständigung und durch das Thomas-Mann-Gymnasium erreicht. Die neueste Errungenschaft ist eine Mundartseite im Internet, auf der heimatverbliebene Deutsche ihr Schicksal erzählen. Auch die Jugend kommt zu Wort. Einen Link finden Sie am Ende dieser Seite. Trotzdem gestaltet sich die Arbeit der Landesversammlung zunehmend schwieriger und das Interesse der jungen Generation hält sich leider in engen Grenzen.

Der Vortrag fand großes Interesse, wie auch die abschließende rege Diskussion zeigte. Dabei standen Fragen nach dem Alltagsleben, nach dem Schul- und Bildungssystem, zur Mundartproblematik, zur Person Martin Dzingel, zum Wahlkampf und den Ergebnissen der Wahl des neuen Staatspräsidenten Milos Zeman, zur möglichen Neuorientierung der Tschechischen Republik zu Europa, zur Zusammenarbeit mit der Sudetendeutschen Landsmannschaft, zur Entwicklung der ethnischen Minderheit der Deutschen in Tschechien und zum Aufbau des Museums der deutschsprachigen Bewohner der böhmischen Länder in Aussig (Ústi nad Labem) im Mittelpunkt.

SL Vorstandssprecher Manfred Kees begrüßt die Anwesenden

Mgr. Martin Dzingel, Präsident der Landesversammlung bei seinem Vortrag: "Die Tschechen und die Deutschen heute"

Aufmerksames Publikum

Die Gesichter zeigen deutlich große Aufmerksamkeit

Hartmut Zurek, Bezirksobmann der Schlesier

Margaretha Michel, Kreisvorsitzende und Mitglied der SL Bundesversammlung

Zufriedene Gesichter nach dem Vortrag

Das Presseorgan der Landesversammlung der Deutschen in Böhmen, Mähren und Sudetenschlesien

Zahlreiche Besucher

Udo Krumpholz ud Elisabeth Kees