Steffen Hörtler in Aktion |
Die
Zukunft der Sudetendeutschen Landsmannschaft
mit Steffen Hörtler am 15.Januar 2014 |
Die Fragestellung des Vortrages kann mit
einem klaren nein beantwortet werden. Sie ist auch künftig dringend
erforderlich. Die Hoffnungen vieler deutscher und
tschechischer Politiker, die Frage
nach Ausgleich und Gerechtigkeit würde sich durch das Wegsterben der
Erlebnisgeneration biologisch lösen lassen, haben sich nicht erfüllt. Immer
mehr junge Menschen, vor allem auch in Tschechien, interessieren sich für die
eigene Geschichte. Viele fragen nach der historischen Wahrheit über die
Vertreibung, über die Verbrechen und Ausschreitungen während der wilden und
geordneten Vertreibung 1945/1946 und die Behandlung der Sudetendeutschen.
Hier setzen auch die weiter erforderlichen Aktivitäten
der Sudeten-deutschen Landsmannschaft ein. Aber trotzdem, es ist und bleibt eine
gesamtdeutsche Aufgabe eine Lösung mit der Tschechischen Republik unter
Einbeziehung der Sudetendeutschen
zu suchen. Noch sind die Eigentumsfragen ungeklärt noch gelten die völkerrechtswidrigen
Benes-Dekrete noch negiert die Mehrheit der tschechischen Politiker die Aktualität
dieser Problemfelder. Berlin und Prag müssen sich bewegen! Die Sudetendeutschen
selbst haben bereits 1950 auf Rache und Vergeltung verzichtet und suchen seither
den Dialog, den Ausgleich und es steht Versöhnung mit dem tschechischen
Nachbarn im Vordergrund. Das große Engagement
bei Kontakten, beim Schüleraustausch, bei
Gemeinschaftsprojekten, bei gemeinsamer Renovierung von Kirchen, Kapellen,
Friedhöfen und Denkmälern beweist dies auch.
Inzwischen gehen viele Tschechien , vor
allem die junge Generation, auf uns zu. Das Thema Gewalt und Unrecht der
Vertreibung rückt mehr ins tschechische Bewusstsein als in der Bundesrepublik.
Beispiele wie der Film „Töten auf Tschechisch“ von David
Vondraček, mit erschreckenden Originalbildern, keine
gestellten Szenen, beweisen dies. Im tschechischen Fernsehen laufen solche Filme
zur besten Sendezeit und nicht wie bei uns erst um Mitternacht. Sehr erfreulich
entwickelt hat sich wohl auch aus solchen Beispielen die Teilnahme aus der
Tschechischen Republik bei den letzten Sudetendeutschen Tagen.
Trotz zahlreicher Vertreibungen heute sind die Bundesbürger und selbst viele
Sudetendeutsche nicht mehr zu sensibilisieren und aufzurütteln.
Beispielhaft dagegen das mutige Vorgehen des
Bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer. Als Ergebnis seiner Bemühungen,
immer unter Einschluss der Sudetendeutschen, war der erfolgreiche Besuch des
damaligen Ministerpräsidenten Petr Nečas. „Dieser hatte mit seiner Öffnung aber
auch die massive Kritik aus der tschechischen Politik sogar aus den eigenen
Reihen auszuhalten“, führte Hörtler wörtlich aus.
Leider trat mit dem neuen tschechischen Präsidenten
Miloš
Zeman
wieder eine deutliche Verschlechterung in
den Beziehungen ein. Wir, die Sudetendeutschen, brauchen deshalb weiter eine
kluge Politik die weiterhin in die europäische Entwicklung eingebunden sein
muss.
Die kulturellen Leistungen der
Sudetendeutschen sind überzeugend, die Organisation ist stabil aber
verbesserungsfähig. Erfreulich ist auch die deutliche Verjüngung in den Führungsetagen
der Sudetendeutschen Landsmannschaft. Mehr als 50% der Mitglieder der
Bundesversammlung sind nach Flucht und Vertreibung geboren.
Sie übernehmen mehr und mehr die
Verantwortung für die weitere Zukunft.
Die beiden Bildungsstätten Heiligenhof und
Burg Hohenberg sind Stätten der Begegnung, der Gemeinschaftspflege sowie der
historisch-kulturellen Bildung mit großer Ausstrahlung geworden.
Im Mittelpunkt der landsmannschaftlichen
Arbeit bleibt immer noch die Aufarbeitung der über 800 Jahre dauernden
gemeinsamen Vergangenheit. Die Geschichte beginnt eben nicht erst 1938, auch
wenn wir die deutschen Verbrechen an den Tschechen keinesfalls verschweigen,
leugnen oder beschönigen wollen.
Geschichtsbewusstsein ist wieder stärker
gefragt.
Hörtler begrüßte weiter die Berufung von
Hartmut Koschyk, MdB, CSU durch die Bundesregierung zum Beauftragten für
Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten. „Hier kommt ein Fachmann ans
Werk“.
Die Zielsetzung der Sudetendeutschen
Landsmannschaft ist und bleibt aktuell. Wir sind aufgerufen diese Ziele
nachhaltig zu unterstützen.
Manfred Kees
19.01.2014
Manfred Kees konnte 30 Teilnehmer begrüßen |
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Die Egerländer |
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Neues Mitglied Stadträtin Elisabeth Bauriedel |
Neues Mitglied Werner Stölzel |
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